Im Herzen von Heuchelheim bei Gießen wurde eine denkmalgeschützte Hofreite mit viel Gespür für Geschichte und architektonisches Feingefühl umfassend saniert. Das Gebäudeensemble – bestehend aus einem giebelständigen Wohnhaus und einem Torhaus im Stil einer fränkischen Hofanlage – stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Während das Wohnhaus auf das Jahr 1722 zurückgeht, wurde das prägnante Torhaus im Jahr 1799 errichtet.
Als Einzelkulturdenkmal steht die Hofreite unter Denkmalschutz und wurde im Rahmen der Sanierung mit besonderem Augenmerk auf den Erhalt historischer Bausubstanz modernisiert. Die ursprüngliche Nutzung als landwirtschaftlicher Betrieb wich einer hochwertigen Wohnnutzung, bei der traditionelle Elemente und moderne Wohnqualität harmonisch miteinander verbunden wurden.
Die Sanierung wurde 2004 abgeschlossen und im selben Jahr im Rahmen des „Tags der Architektur“ einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits zuvor hatte das Projekt überregionale Anerkennung erfahren: Im Jahr 1999 wurde das Ensemble von der Zeitschrift „Schöner Wohnen“ mit der Plakette „Haus des Jahres“ ausgezeichnet. Zudem fand es Aufnahme in die Publikation „Bauernhäuser“ des DVA-Verlags (2003) – als beispielhafte Umsetzung einer sensiblen Umnutzung historischer Bausubstanz.
Heute steht die ehemalige Hofreite der Familie Neidel sinnbildlich für die gelungene Verbindung von Denkmalpflege, Wohnkomfort und architektonischer Qualität.